Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Die Traditionelle Chinesische Medizin ist eine ganzheitliche Heilmethode. Das bedeutet, dass nicht die Behandlung eines Symptoms im Mittelpunkt steht, sondern die gesamte Symptomerkrankung. Das wiederum heißt, dass der gesamte Zusammenhang mit dem gesamten Körperbefindlichkeiten betrachtet wird. Dies kann dazu führen, dass man das eigentliche Symptom, weswegen der Therapeut gerufen wurde, nicht unbedingt als das wichtigste behandelt wird, da der Ursprung in einer ganz anderen Erkrankung liegt.

TCM besteht aus den sogenannten „fünf Säulen“. Diese Säulen sind Akupunktur, Arneimitteltherapie (hauptsächlich Kräuter), Massage, Ernährung und Tai Chi. Da Tai Chi eine aktive Kontrolle des Qis ist, kann man das mit Tieren nicht durchführen. Auch die Ernährung ist nur eingeschränkt beeinflussbar. So bleiben in der Behandlung von Tieren nur die Akupunktur, Kräuter und ggf. Massage. Allerdings reicht das auch schon für eine erfolgreiche Therapie aus.

Der wichtigste Anhaltspunkt des TCMs ist nicht das Kurieren, sondern das Gesunderhalten des Körpers. Dazu wird der Fluss des Qis und das Yin und Yang in den Meridanen aufrechterhalten und unterstützt.  Ungleichgewichte de Qis können durch viele verschiedene Faktoren hervorgerufen werden: unter anderem Hitze, Kälte, Wind, Nässe, aber auch innere Faktoren wie psychische Belastungen wie Trauer, Freude, Grübelei, Angst können Ungleichgewichte auslösen.

Der Schlüsselpunkt in der TCM trägt das Qi. Qi ist die Lebensenergie bzw. Lebenskraft. Qi durchfließt durch die 12 Meridiane einmal am Tag. Zudem besteht alles nach der TCM aus Yin und Yang. Auch Yin und Yang müssen im Gleichgewicht stehen, damit das Tier gesund sein kann. Des Weiteren wird der gesamte Organismus in fünf  Wandlungsphasen eingeteilt. Zu jeder Wandlungsphase wird zwei Organe zugeordnet, wobei ein Organ Yin ist und das andere Yang. Diese bilden Funktionskreise, die sich untereinander fördern und halten sich so im Gleichgewicht halten.

Diese Funktionskreise fördern und kontrollieren sich zusätzlich untereinander. Dies kann bei Störungen zu „Kettenreaktionen“ führen. Das bedeutet, dass falls der Funktionskreis Niere sich in einer Leere befindet, kann es dazu kommen, dass der Funktionskreis Herz sich in einer Fülle befindet, da der Funktionskreis Niere in diesem Fall den Funktionskreis Herz nicht kontrollieren kann. Die Fülle im Funktionskreis Herz drückt auf den Funktionskreis Lunge, so dass auch der Funktionskreis Lunge in einen Leerezustand gerät. Ist dies der Fall, kann der Therapeut anhanden der Symptome dies erkennen und mit Akupunktur die Funktionskreise Lunge und Niere wieder stärken und den Funktionskreis Herz wieder senken, sodass der gesamte Körper sich wieder im Gleichgewicht befindet.

Akupunkurnadeln

Viele erschrecken bei dem Gedanken, eine Nadel in das Pferd stecken zu lassen. Oft hört man auch, dass die Pferde auf Spritzen hektisch reagieren; wie soll das dann mit der Akupunktur klappen? Wenn man sich dann die kleinen Nadeln anschaut, die wir verwenden, wird schnell klar, dass es doch einen großen Unterschied zwischen einer Spritze und einer Akupunkturnadel gibt.

Akupunkturnadeln sind aus flexiblem Stahl. Die Nadeln, die ich verwende, sind mit einer dünnen Silikonschicht überzogen, damit sie leichter durch die Haut gleiten. Diese Nadeln werden auch von nervöseren Tieren besser akzeptiert.

Im Gegensatz zu den Kanülen von Spritzen, die von innen hohl sind und so das Gewebe verletzen, schieben die dünnen Akupunkturnadeln die Gewebe einfach zur Seite und verletzen dort nichts. Die Durchmesser belaufen sich zwischen 0,3-0,35 mm bei Pferden und 0,2 mm bei Hunden und Katzen. Ich verwende aus hygienischen Gründen Einmalnadeln aus der Humanmedizin.

Geschichte der Akupunktur

Akupunktur ist eine Jahrtausende alte Heilmethode aus China. Die Akupunktur für Tiere entstand in enger Verbindung mit der Humanakupunktur. Die ersten konkreten Angaben von Akupunktur bei Tieren stammen aus dem Jahr 900 v. Chr. von dem Reitergeneral Sun Yang. Er soll damals schon als Tierarzt mit Akupunktur und Moxibustion am Pferd gearbeitet haben. Allerdings wurden damals nur Tiere mit besonderem Nutzen für Menschen behandelt. Diese waren hauptsächlich Kriegspferde, Rinder, die auf dem Feld eingesetzt wurden, Schweine und Geflügel.

In der Zeit 2697-2596 v.Chr., in der Chin- und Han-Dynastie, entstand eines der wichtigsten Werke über die Traditionelle Chinesische Medizin: der „Innere Klassiker des gelbem Fürsts“ (Huang die Neijing). Dieses Buch besteht aus dem Dialog des gelben Kaisers Huang Di und seinem Leibarzt Chi Po. Das Buch wurde über Jahrhunderte immer weiter ergänzt. Es werden die Grundlagen der TCM, Anatomie, Physiologie, Pathologie und Diagnoseerstellung beschrieben. Somit gilt dieses Buch als Grundstein der Traditionellen Chinesischen Medizin. Aus dieser Zeit stammen auch Holzschnitte mit Darstellungen von Soldaten, die ihre Pferde mit Pfeilspitzen nadeln, um sie für die Schlacht zu stärken.

In der Tang-Dynastie (600-900 n. Chr.) erlebte die Tiermedizin nach TCM ihre Blütezeit. Hier entstanden auch Tierärztliche Lehranstalten am kaiserlichen Hof und gleichzeitig wurde der Pferdezucht große Aufmerksamkeit geschenkt. Im Altertum wurde das Wissen über die chinesische Medizin über die Handelswege verbreitet. Allerdings gelangten genauere Kenntnisse über die Heilmethoden erst nach der Renaissance nach Frankreich und von da aus später nach Wien und weiter nach Berlin. Zunehmendes Interesse fand die Akupunktur in Europa dennoch erst in den letzten 30 Jahren. Heute wird Akupunktur schon häufig als alternative Heilmethode oder auch zur Unterstützung von schulmedizinischen Behandlungen angewandt.

Haben Sie sich Ihren großen Wunsch erfüllt und sich Ihr erstes Pferd gekauft? Nun sind unerwartete Probleme aufgetaucht und im Wust des Internets kommen Sie nicht weiter?

Ich stehe Ihnen da gerne mit Rat und Tat zur Seite. Ich komme gerne bei Ihnen im Stall vorbei und schau mir die Haltung, Fütterung und mögliche Problematiken an. Meist sind es nur kleine Missverständnisse zwischen Zwei- und Vierbeiner, die relativ leicht zu lösen sind. Wenn beide Parteien sich verstehen, steht einer harmoinschen Beziehung nichts mehr im Wege. Und ich kann nur aus Erfahrung sprechen, dass es kaum was Schöneres gibt, als eine vertrauensvolle Partnerschaft mit seinem Vierbeiner.

Rufen Sie mich doch einfach an.